die diskussion um böse böse anglizismen im deutschen, die seit jahren mehr oder weniger erbittert tobt, läßt mich relativ kalt. das ist halt lebende sprache.
was mir aber seit einiger zeit ziemlich auf den keks geht, ist die verwendung von welcher/welche/welches als relativpronomen.
ich hatte den eindruck, daß das eine relativ neue erscheinung ist, aber einige leut um mich herum haben das als „altertümlich/veraltet“ klassifiziert, und ein gedruckter „alter“ nachweis lief mir nun vor einigen tagen über den weg:
papa hatte bei aufräumarbeiten ein gebetbuch* meiner urgroßmutter mütterlicherseits ausgegraben, von 1900. und da findet sich zum beispiel: „ich glaube an die taufe, welche zur vergebung der sünden eingesetzt ist“.

hm.
ich mags trotzdem nicht, auch wenn es z.b. laut wikipedia korrekt sein mag.
für mich ist welcher/welche/welches ein fragewort, kein relativpronomen.
* paradies der seele. vollständiges gebet- und andachtbuch. auszug aus „jesus meine liebe“. von einem katholischen priester. mit bischöflicher approbation. kevelaer: thum 1900.